Ein trauriges Bild
Lokalaugenschein klagt.

Ein trauriges Bild

Cannes, die Stadt an der Côte d’Azur, prächtig, fashionable, für die Reichen und Schönen gemacht, bietet ein trauriges Bild: Geschlossene Geschäfte, viele Unternehmen sind bereits bankrott, ausgestorben und keine Touristen nach einer wahrhaftigen Saison des Schreckens.

Dazu vor vier Tagen ein verheerender Gewittersturm, der die gesamte Küstenlinie lahmlegte, die Stände verwüstete und diverse Beschädigungen an den Strandlokalen auslöste. Im benachbarten Nizza versanken Fahrzeuge im Schlamm, mehrere Menschen starben.

Bei dem Lokalaugenschein vor dem Hotel Carlton (InterContinental), das vor zwei Jahren von einer Investorenruppe aus Katar, der Qatar investment group, gekauft wurde, stoßen wir auf eine Versammlung aufgebrachter Hotelmitarbeiter. Bis zum August war das Carlton geschlossen. Am 21. September verfügte der Eigentümer die erneute Schließung. Bis Jänner wird das Hotel leer stehen. Der Generalsekretär der Hotellerie Assoziation erklärt uns, dass es ein bindendes Versprechen beim Kauf der Eigentümer aus Katar gab, das Hotel zu renovieren. Doch bis dato wurden keine Zimmer renoviert, nur 35 Prozent der Räume stehen zur Vermietung zur Verfügung. Die Belegschaft befürchtet, dass das das Ende ihres geliebten und berühmten Carlton ist. In der Hoteldirektion gibt man sich ratlos: Die Geschäftsleitung verlautete, man wisse nichts Genaueres, habe keine weiteren Informationen.

Fazit: Ein trauriges Bild, das Cannes diese Tage abgibt – Covid zeigt seine Wirkung hier, wie überall sonst auf dieser Welt, an den Plätzen der Reichen, Fashionablen und Eleganten…

 

Christian W. Mucha

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