Caspar David Friedrich – Wo alles begann
Carl Johann Baehr
Bildnis des Malers Caspar David Friedrich. 1863
Öl auf Leinwand, 55,5 x 47,5 cm
Albertinum | GNM, Gal.-Nr. 2225
Verwendung nur mit Genehmigung und Quellenangabe
Carl Johann Baehr, Bildnis des Malers Caspar David Friedrich, 1836, © Albertinum, SKD, Foto: Elke Estel

Caspar David Friedrich – Wo alles begann

“Erkennet euch selbst und eure Zeit.” Mit dieser zentralen Aussage steht der Maler Caspar David Friedrich (1774 – 1840) für die Romantik und die Kunst der deutschen Landschaftsmalerei. Zu seinem 250. Geburtstag würdigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) sein Schaffen mit einer umfangreichen Werkschau des weltberühmten Künstlers, der untrennbar mit der Heimat der sächsischen Feinuhrmacherei verbunden ist.

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Caspar David Friedrich, Das Große Gehege bei Dresden, 1832, © Albertinum, SKD, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Ausstellung mit ikonischen Hauptwerken

Mit 14 ikonischen Gemälden besitzen die SKD eine der bedeutendsten Sammlungen aus allen Schaffensphasen des 1774 in Greifswald geborenen und 1840 in Dresden verstorbenen Künstlers. Die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“ läuft seit dem 24. August 2024 bis 5. Jänner 2025 im Albertinum. Präsentiert werden bedeutende Leihgaben, wie der “Wanderer über dem Nebelmeer” aus der Hamburger Kunsthalle und der “Mondaufgang am Meer” aus der Alten Nationalgalerie Berlin sowie herausragende Landschaftsgemälde aus dem eigenen Bestand, darunter “Zwei Männer in Betrachtung des Mondes” und “Das Große Gehege bei Dresden”. Bei der Dresdner Ausstellung handelt es sich somit um das Finale eines Zyklus von Festival-Beiträgen zu Ehren des Künstlers in Deutschland. 2025 folgt eine große Retrospektive im Metropolitan Museum in New York.

Caspar David Friedrich, Ausblick ins Elbtal, 1807, © Albertinum, SKD, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Am Ende des 18. Jahrhunderts galt Dresden als Zentrum der Landschaftskunst und wurde zum Sehnsuchtsort und Lebensmittelpunkt des Malers, wo er zahlreiche Kontakte zu Zeitgenossen knüpfte. Die Sonderausausstellung lädt dazu ein, Caspar David Friedrichs Kunst dort zu erleben, wo ein Großteil davon entstand. Das zentrale Thema sind die konkreten Landschaften und Orte, die zugleich Allegorien für Friedrichs verzaubert wirkende Sehnsuchts- und Denklandschaften sind. Sie werden aus verschiedenen Blickwinkeln, wie seiner Sicht auf die Natur sowie seiner politischen und religiösen Haltung, betrachtet und laden dazu ein, den Spuren des Künstlers zu folgen. Der Schwerpunkt liegt auf Friedrichs Rezeption der Alten Meister und seiner Zeitgenossen, was bislang kaum Beachtung fand und neue Einblicke in den Schaffensprozess und Werdegang des Friedrichs eröffnet.

Der Maler – Kontemplation und Wahrnehmung

Der Schlüssel zum Verständnis von Friedrichs Werk liegt in seiner subjektiven Naturerfahrung, ein zentrales Thema der Romantik, das den melancholischen Künstler mit seinen kompositorischen Werken weltbekannt machte. Um die zarten, stimmungsvollen Nuancen der Dämmerung zu studieren, die er meisterhaft in seinen Bildern einfing, durchstreifte er die Umgebung von Dresden bis ins Erzgebirge und in die Sächsische und Böhmische Schweiz. Seine Absicht war es, bekannte Landschaftsdarstellungen nicht einfach zu variieren, sondern aus einem Fundus von Motiven eigene Kompositionen zu kreieren. Mit einer ungewöhnlich subtilen, bisweilen fast entmaterialisierten Malerei schuf er suggestive Werke der Sehnsucht und Hoffnung, die existenzielle Fragen des menschlichen Lebens und seiner Endlichkeit in sich tragen und insbesondere in seinen berühmten Rückenfiguren zum Ausdruck kommen.

ALS SKD CDF Exhibition 2024 Baehr 2225
Carl Johann Baehr, Bildnis des Malers Caspar David Friedrich, 1836,
© Albertinum, SKD, Foto: Elke Estel

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