IWC Schaffhausen blickt auf eine lange Tradition in der Entwicklung und Verarbeitung von innovativen Geha?usematerialien zuru?ck. In den 1980er-Jahren hat die Manufaktur Pionierarbeit im Bereich von Titan und Keramik geleistet. Mit Ceratanium® haben die Werkstoffingenieure von IWC ku?rzlich ein bahnbrechendes neues Material entwickelt, welches die u?berragenden Vorteile von Titan und Keramik in sich vereint. Es besticht zudem durch seine Korrosionsbesta?ndigkeit sowie die einzigartige, mattschwarze Farbe. Weil sa?mtliche Anbauteile wie etwa Krone, Dru?cker und Schliesse aus Ceratanium® hergestellt werden ko?nnen, lassen sich damit Uhren in einem komplett schwarzen Design ohne Beschichtung fertigen.
Seit den 1970er-Jahren hat IWC Schaffhausen fieberhaft nach Mo?glichkeiten gesucht, bestehende Materialien zu verbessern und neue Werkstoffe einzusetzen. So zielte beispielsweise ein Projekt darauf ab, den verha?ltnisma?ssig weichen Edelstahl durch Ha?rten mit Wolfram kratzfester zu machen. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Porsche Design Studio ru?ckte schliesslich Titan ins Blickfeld der Ingenieure. 1980 pra?sentierte IWC mit dem Porsche Design Titan Chronograph die weltweit erste Armbanduhr mit einem Geha?use und Armband aus Titan. Die na?chste Premiere liess nicht lange auf sich warten: 1986 folgte mit der Da Vinci Perpetual Calendar die erste Armbanduhr u?berhaupt mit einem Geha?use aus schwarzer Zirkonoxid-Keramik.
Jedes Material ist anders und verfu?gt u?ber spezifische Eigenschaften. Titan etwa ist leicht und bruchfest, wa?hrend Keramik nahezu nicht verschleisst und extrem kratzfest ist. Wie wa?re es also, wenn man die Vorteile dieser beiden traditionsreichen IWC-Materialien miteinander kombinieren ko?nnte? Dieser Geniestreich gelang den Werkstoffingenieuren von IWC nach einer Entwicklungszeit von u?ber fu?nf Jahren mit Ceratanium®: Das innovative, patentgeschu?tzte Material ist so leicht und robust wie Titan, gleichzeitig aber auch a?hnlich hart und kratzfest wie Keramik.
EINE SPEZIELLE TITANLEGIERUNG MACHT DEN ANFANG
Ceratanium® ist aber nicht einfach eine Mischung aus Titan und Keramik. Vielmehr handelt es sich dabei um ein von Grund auf neu entwickeltes Material. Die Basis dafu?r bildet eine Titanlegierung mit einer speziellen Zusammensetzung, die nach den spezifischen Vorgaben von IWC erschmolzen wird. Aus Stangen und Flachprofilen dieser Legierung werden die verschiedenen Komponenten des Geha?uses wie der Geha?usering, der Geha?useboden, die Krone oder die Dru?cker gedreht und gefra?st. Fu?r die Zerspanung kommen hochpra?zise, numerisch gesteuerte Dreh- und Fra?szentren der neusten Generation zum Einsatz. Anschliessend findet eine manuelle Oberfla?chenbearbeitung statt. Durch Sandstrahlen erhalten die Teile eine leicht aufgeraute, matte Oberfla?che.
IM BRENNOFEN FINDET EINE PHASENTRANSFORMATION STATT
Danach folgt der entscheidende, finale Schritt in der Herstellung eines Ceratanium®-Geha?uses: Die Komponenten werden wa?hrend einer bestimmten Zeit und bei einer exakt definierten Temperatur in einem Brennofen behandelt. Die spezifische Zusammensetzung der Titanlegierung fu?hrt dazu, dass beim Erreichen bestimmter Prozessparameter Sauerstoff in das Material diffundiert und eine Phasentransformation stattfindet. Die Oberfla?che nimmt dann Eigenschaften an, die jenen von Keramik a?hneln etwa eine hohe Ha?rte und Kratzfestigkeit. Gleichzeitig erhalten die Teile wa?hrend des Brennvorgangs auch ihre einzigartige, mattschwarze Farbe.
KOMPLETT SCHWARZ GANZ OHNE BESCHICHTUNGEN
Der Wunsch nach einer komplett schwarzen Uhr war denn auch einer der wichtigsten Gru?nde fu?r die Entwicklung von Ceratanium®. Fu?r schwarze Geha?use werden in der Uhrenindustrie ha?ufig Beschichtungsverfahren wie PVD (Physical Vapour Deposition) eingesetzt. Dabei wird Stahl beispielsweise mit einer hauchdu?nnen DLC-Schicht (Diamond-like Carbon) u?berzogen. Eine Beschichtung kann sich jedoch vom Basismaterial ablo?sen oder abplatzen, wenn die Uhr irgendwo anschla?gt. Deshalb genu?gen solche Verfahren den strengen Qualita?tsanforderungen von IWC nicht. Bei Ceratanium® ist die Oberfla?che a?hnlich wie die Kruste mit dem Brot fest mit dem Material verwachsen. Sie kann sich deshalb auch nicht so einfach ablo?sen.
AUCH KLEINE ANBAUTEILE LASSEN SICH FERTIGEN
Schwarze Uhrengeha?use lassen sich zwar auch aus Keramik herstellen. Jedoch ist die Fertigung von kleinen Anbauteilen aus diesem Material enorm aufwendig oder schlicht unmo?glich. Das liegt zum einen daran, dass ein Werkstu?ck aus Keramik wa?hrend des Sintervorgangs um rund einen Drittel schrumpft. Hinzu kommt, dass sich Keramik nicht mit beliebigen Formgebungsverfahren bearbeiten la?sst, weil sie etwa beim Fra?sen oder Bohren zerspringen ko?nnte. Ganz anders Ceratanium®: Das Material basiert auf einer Titanlegierung und bietet deshalb nahezu grenzenlose Freiheiten in der Formgebung. Weil sich neben den gro?sseren Geha?useteilen auch sa?mtliche Anbauteile daraus fertigen lassen, kann damit eine komplett schwarze Uhr realisiert werden.
Ceratanium® feierte im Jahr 2017 in der Aquatimer- Familie seine Premiere. Seither wurde das Material bereits mehrfach in der Pilots Watch Kollektion eingesetzt. Ku?rzlich ist es IWC sogar gelungen, zum ersten Mal ein mehrgliedriges Armband komplett aus Ceratanium® zu fertigen. Weil Titan rund 30 Prozent leichter ist als Stahl, bietet das Armband einen hervorragenden Tragekomfort.
Ceratanium® ist eine Marke von IWC Schaffhausen, registriert in zahlreichen La?ndern weltweit.