Nur eine Meile südlich von Louisvilles modernem Stadtzentrum am Ohio River können Reisende in Kentuckys größter Stadt eine Zeitreise unternehmen. Denn im historischen Vorort Old Louisville reihen sich mehr viktorianische Villen aneinander als irgendwo sonst in den USA. Bei einem historischen Rundgang erfahren die Besucher mehr über die Geschichte der Häuser und des Viertels. Hier liegt auch der grüne Central Park mit einem Besucherzentrum und einem Amphitheater, in dem das älteste kostenlose Shakespeare-Festival der USA stattfindet.
Old Louisville: Das viktorianische Villenviertel
Wer hätte das erwartet: In der Altstadt von Louisville stehen tatsächlich die meisten restaurierten viktorianischen Häuser in ganz Nordamerika, Old Louisville ist das drittgrößte Denkmalschutzviertel in den USA. Der historische Vorort mit dem Flair der alten Südstaaten liegt nur eine Meile südlich der Innenstadt und besteht aus mehr als 40 Häuserblocks mit prachtvollen Fassaden, malerisch umgeben von Magnolien und Eichen.
Die ältesten Villen der Stadt befinden sich im Stadtteil Butchertown. In einigen der altehrwürdigen Häuser in Old Louisville laden heute Bed & Breakfasts zur Übernachtung mit Frühstück ein. Beliebt sind zum Beispiel das Louisville Bourbon Inn in einem Herrenhaus von 1870 direkt gegenüber vom Central Park, das prächtige Historic Rocking Horse Manor von 1888 oder das Columbine Bed & Breakfast, gebaut um 1896.
Historische Rundgänge: Geführt oder auf eigene Faust
In einem historischen Gebäude mitten im Central Park ist das Historic Old Louisville Neighborhood and Visitors Center zu finden. Dieses Besucherzentrum bietet geführte Rundgänge und Wandertouren an, hält Broschüren und Veranstaltungsprogramme für Musik, Theater und Festivals bereit.
Das ganze Jahr können sich die Besucher in Old Louisville einem einstündigen geführten Rundgang anschließen, der die Höhepunkte der großartigen historischen Architektur zeigt. Der Großteil der historischen Architektur wurde zwischen 1880 und 1910 erbaut. Es gibt eine reiche Auswahl an Stilen, darunter Beaux Arts, Neoklassizismus, Queen Anne, Renaissance Revival, Second Empire, Tudor Revival und venezianische Gotik. Wem der Sinn nach mehr Spannung und Nervenkitzel steht, kann sich alternativ für die Louisville Historic Tour anmelden – hier taucht man während einer nächtlichen Geistertour in die die Geschichte des schaurig-schönen Villenviertels ein. Wer die reizvolle Gegend lieber auf eigene Faust erkunden möchte, sollte sich im Besucherzentrum eine Broschüre geben lassen, die auf die schönsten Sehenswürdigkeiten hinweist.
Das Kentucky Shakespeare Festival: Umsonst und draußen
Im Central Park in Old Louisville findet das älteste kostenlose Shakespeare-Festival der USA statt: Das Kentucky Shakespeare Festival geht seit über 60 Jahren von Anfang Juni bis Mitte August über die Bühne. Neben den großen Schauspieldramen im Amphitheater gibt es auch High-School-Präsentationen und Tanztheater, Improvisations-Comedy-Shows, Late-Night-Aufführungen und ein Kinder-Zelt – alles inspiriert von Shakespeares zeitlosen Dramen und Komödien.
Speed Art Museum: Kunst von der Antike bis heute
Am Südrand von Old Louisville lohnt das Speed Art Museum einen Besuch, Kentuckys ältestes und größtes Kunstmuseum. In dem modernen Gebäude können die Besucher eine Zeitreise in 6.000 Jahre Menschheitsgeschichte unternehmen und Kunstwerke alter Kulturen aus China, Ägypten, Griechenland oder Rom bestaunen. Zu den reichhaltigen Sammlungen gehört auch die Kentucky Collection mit repräsentativen Möbeln und Standuhren, Porträts und Gemälden, kunstvollen Quilts und Stickereien aus den Jahren zwischen 1800 und 1945.
Ebenso sehenswert ist die Sammlung Black Artists Matter mit bedeutenden Werken von schwarzen Künstlern und Künstlerinnen, die in Museen historisch unterrepräsentiert waren. „The Speed“ bietet außerdem ein hochmodernes Kino, einen interaktiven Raum für Familien, Workshops und Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Das Travel + Leisure Magazine bezeichnet das Speed als eines der „schönsten neuen Museen der Welt“. An Sonntagen ist der Zutritt zum Museum kostenfrei.