Sein handwerkliches Geschick bewies Martin Luisi bereits in jungen Jahren. Schon als Teenager war sein Traumberuf Automechaniker. So hat er heute zwei Meisterbriefe vorzuweisen, als Karosseriebautechniker und als KFZ-Techniker. Sein Spezialgebiet: Blechbearbeitung. Das bewies er auch in seinem Meisterstück, dem Nachbau eines Bugatti-Kühlergrills aus den 1920er-Jahren.
Zur Kunst kam schließlich infolge eines schweren Schicksalsschlags, denn der frühe Tod seines Vaters stürzte den jungen Mann in eine tiefe Depression. Auf der Suche nach einem Ventil für seinen Verlust und den Schmerz griff er zu Pinsel und Farbpalette. Das daraus entstandene Werk, das er in tiefer Verzweiflung in wilden Gesten auf die Leinwand klatschte, spiegelte sein tiefstes Innerstes wider. Es war Trauerarbeit, Schmerzbewältigung, eine Frage des Überlebens, wie Luisi heute meint. Und das Gefühl, ein vollendetes Werk zu betrachten, erfüllte ihn mit tiefer Ruhe und Befriedigung.
Ein Ventil für seine Gefühle sind Martins Werke heute immer noch. Mehr noch: Sowohl sein erlernter Handwerksberuf als auch sein breiter Erfahrungsschatz als Maler ermöglichen es ihm einzuschätzen, wie sich bestimmte Flüssigkeiten unter welchen Bedingungen verhalten, wie sie sich vermischen oder voneinander fernhalten – wie die Farben untereinander „kommunizieren“.
Als Autodidakt, Träumer, Enthusiast und Macher treibt ihn seine Neugierde stets dazu an, die Grenzen und Möglichkeiten der Malerei zu überschreiten. So experimentiert Luisi mit Farben, verleiht damit den öligen und wässrigen Säften sichtbare Eigenschaften und Konturen, lässt sie ineinanderfließen und aufeinandertreffen. Ist das Werk vollendet, fängt Martin Luisi die Einzigartigkeit dessen mithilfe seiner Spiegelreflexkamera ein. Jedes seiner Bilder druckt er genau einmal und löscht schließlich die digitale Datei. Damit bleibt jedes Werk ein echtes Unikat.
In seiner langjährigen Laufbahn als Künstler durfte er seine Werke bereits bei zahlreichen hochrangigen Ausstellungen präsentieren. So konnten acht seiner Bilder auf der renommierten Gruppenausstellung „30 Years Of Globalization And Cultural Exchange In Contemporary Art“ in Beijing, China bestaunt werden.