Wer unwissend durch das beschauliche Dorf Baiersbronn-Mitteltal fährt, denkt zunächst nicht an weltweite Bekanntheit und preisgekrönte Drei-Sterne-Gastronomie – doch das Relais & Châteaux Hotel Bareiss macht hinter beides einen Haken und auch unnachahmlich-herzliche Gastfreundschaft sowie leidenschaftliches Engagement für die Kultur und Gemeinde des Ortes zeichnen das Ausnahmeresort im Schwarzwald aus.
Das „Kurhotel Mitteltal“, das 1951 von Gastgeber-Legende Hermine Bareiss als 25-Betten-Haus eröffnet wurde, beschäftigt heute als Relais & Châteaux Hotel Bareiss rund 350 Mitarbeiter und steht für ausgeprägten Familiensinn. Nicht nur wird das Hotel bereits in dritter Generation von Hermines Enkelsohn Hannes Bareiss geführt – und die Nachfolger stehen schon in den Startlöchern -, das Bareiss ist auch seit über 70 Jahren ein zweites Zuhause für Gäste wie Mitarbeiter. Der beste Beweis dafür steht in der Küche des seit 2007 mit Drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant Bareiss: Claus-Peter Lumpp ist seit über dreißig Jahren Küchenchef des Bareiss und bezeichnet sich selbst sowie Restaurantleiter Thomas Brandt und Patissier Stefan Leitner, die ebenfalls seit drei beziehungsweise zwei Jahrzehnten an seiner Seite sind, als Langstreckenläufer – wo ist so etwas heutzutage schon noch zu finden?
Claus-Peter Lumpp, der bereits seine Ausbildung in Baiersbronn gemacht hat, legte auf seiner Wanderschaft Zwischenstation bei berühmten Köchen ein – Heinz Winkler, Eckart Witzigmann, Alain Ducasse –, die es dem gebürtigen Tübinger ermöglicht haben, seine eigene Handschrift zu entwickeln und auszuarbeiten. Vom Gruß aus der Küche bis zum großen Finale werden Gäste des Restaurant Bareiss von der Finesse der Kreationen und einem geschmacklichen Spektakel, bei dem die Essenz des Produktes gekonnt mit innovativen Überraschungseffekten komplementiert wird, immer wieder aufs Neue verzaubert. Und der beispielhaft persönliche Service steht der Küche in nichts nach. Lange vor seinem Aufstieg in den Kocholymp, kreierte Claus-Peter Lumpp sein erstes „eigenes“ Gericht – Linsen mit Spätzle – in der Küche seiner Großmutter, während er als Jugendlicher eher ein Draufgänger war, der nicht genau wusste, wohin sein Weg ihn führt.
„Eigentlich wollte ich so etwas wie Mechaniker werden, mir die Hände schmutzig machen“, sagt Lumpp in seiner strahlend weißen Kochjacke. Wie gut, dass es doch anders gekommen ist und sein Talent und sein Ehrgeiz aus ihm den Ausnahmekoch gemacht haben, der er heute ist – und ein Draufgänger ist er dabei ohne Zweifel geblieben.