Das Möbelmuseum Wien lädt 2025 zu einem abwechslungsreichen Kulturvermittlungsprogramm
Auf seinem Jahresschwerpunkt „Routen“ folgt das Möbelmuseum Wien Möbelstücken, Designer und Design-Objekten auf verschiedenen Routen rund um den Globus – mit einem gemeinsamen Nenner – einem Halt im Möbelmuseum Wien. Den Auftakt des Jahresschwerpunkts macht die Objektschau „Japanisches Porzellan am Kaiserhof in Wien“, gefolgt von der neuen Sonderausstellung „Josef Frank und die anderen. Neue Möbel 1920-1940“.
Das Möbelmuseum Wien beherbergt als das ehemalige Hofmobiliendepot eine beeindruckende und umfangreiche Sammlung an herausragenden Ensembles wie auch Einzelobjekten an historischem Kulturgut ehemaliger Habsburgerresidenzen. Diese Möbel wurden je nach Bedarf zwischen den kaiserlichen Residenzen transportiert und dort aufgestellt oder wieder eingelagert. Zu sehen sind sie in der Dauerausstellung des Museums.
Im Museum „Möbelmuseum Wien“ geführt von der Schönbrunn Group als Partner der Bundesmobilienverwaltung, wird Wohnkultur aus über fünf Jahrhunderten gezeigt. Der Bogen spannt sich von der Präsentation kaiserlichen Mobiliars über verschiedenste Einrichtungsstile wie Biedermeier, Historismus und Wiener Moderne bis zu zeitgenössischem Möbeldesign, aus ehemaligem kaiserlichen Besitz und der seit 1918 ständig wachsenden Sammlung der Bundesmobilienverwaltung. Wechselnde Sonderausstellungen widmen sich insbesondere dem Architektur-, Design- und Möbelschaffen des 20. Jahrhunderts sowie bekannten Habsburgerpersönlichkeiten.
Route Wien:
Vom 13.4. bis 13.10.2025 findet im japanischen Osaka die nächste Weltausstellung unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ statt. Österreich wird mit einem spektakulären Pavillon unter dem Motto „Composing the Future“ vertreten sein, die Schönbrunn Group wird das imperiale Erbe dort präsentieren. Anlässlich dieser Weltausstellung können Besucher:innen auf der Galerie des Museums die Objektschau „Japanisches Porzellan im Kaiserhof von Wien“ bestaunen.
Route Österreich in die Welt:
Ab dem 9.4.2025 präsentiert das Möbelmuseum Wien die neue Sonderausstellung „Josef Frank und die anderen. Neue Möbel 1920-1940“. Die Ausstellung kuratiert von Eva. B. Ottillinger (Stv. Leiterin der Abteilung Historische Sammlungen, BM für Arbeit und Wirtschaft), rückt anlässlich des 140. Geburtstags des Architekten Josef Frank (1885–1967) und des 100-jährigen Jubiläums der Gründung des Wiener Einrichtungsunternehmens „Haus & Garten“, Möbel der 1920er und 1930er Jahre in den Fokus.
Die neuen Möbel aus Österreich zeichneten sich durch gestalterische Vielfalt, Komfort und hohe handwerkliche Qualität aus. Das österreichische Möbeldesign der Zwischenkriegszeit unterschied sich damit wesentlich vom dogmatischen Designkonzept des Bauhauses und von der luxuriösen Formenwelt des französischen Art déco.
Erstmals präsentiert werden kann eine komplette Wohnungseinrichtung von Josef Frank, die 1932 von der Firma „Haus & Garten“ hergestellt wurde. Darüber hinaus werden vollständige Ensembles der österreichischen Architekten Felix Augenfeld, Herbert Eichholzer, Henry P. Glass (Heinrich Glaß), Walter Loos, Ernst A. Plischke, Otto Prutscher und Robert Sheldon (Robert Schläfrig) vorgestellt. Die von Ernst A. Plischke gestaltete Wohnung von Lucie Rie gehört ebenfalls zu den Highlights des Museums.
Frauen hatten nicht nur als Auftraggeberinnen, sondern auch als Mitarbeiterinnen wesentlichen Anteil an der Gestaltung des modernen Wohnambientes in Österreich. Hervorzuheben sind die Architektinnen Rosl (Rosa) Weiser im Büro von Josef Frank in Wien und Anna Lülja Simidoff (später: Praun) im Büro von Herbert Eichholzer in Graz.
Die Möbel erzählen auch von der politischen Realität der Zwischenkriegszeit: Architekten und Auftraggeber:innen waren von Verfolgung und Vertreibung durch das NS-Regime betroffen. Mehrere Wohnungseinrichtungen haben weite Reisen hinter sich gebracht. Durch Ankäufe und Schenkungen wurden Möbel der Zwischenkriegszeit zu einem Schwerpunkt der Sammlung.
Das Kulturvermittlungsprogramm:
Sis(S)I im Film (Kaiserin Elisabeth, Sissi und Romy Schneider)
Die Innenaufnahmen der drei Sissi-Filme von Ernst Marischka wurden im Studio gedreht. Für das perfekte kaiserliche Ambiente sorgte der unendlich große Fundus an habsburgischem Mobiliar aus dem Möbelmuseum Wien. Die Führung erzählt von der Entstehung der Filme, dem großen internationalen Erfolg, der grandiosen Romy Schneider, den geschichtlichen Fakten und deren filmischer Romantisierung und rückt gleichzeitig die „echte“ Kaiserin Elisabeth in den Mittelpunkt. Nachgebaute Filmsets mit kurzen Filmausschnitten in mehreren Sprachen machen die Tour zu einem besonderen Erlebnis. Termine: 13.04.2025 um 11:00 Uhr
So lebten die Habsburgerinnen
Acht Frauen des Hauses Habsburg prägen das Aussehen der Museumssammlung und werden ins Scheinwerferlicht gerückt. Der Bogen spannt sich von Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Mutter Maria Theresias, bis zu Elisabeth Petznek, der „roten“ Erzherzogin und einzigen Tochter von Kronprinz Rudolf. Sie stehen stellvertretend für ihre Generation und zeigen deren Einfluss auf die Mode, sie erzählen aber auch von der Frauenrolle im Hause Habsburg. Termin: 11.5. 2025 um 11:00 Uhr
Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne
In einem waren sich Otto Wagner, Josef Hoffmann und Adolf Loos einig: sie wollten im Möbeldesign den vorherrschenden Historismus überwinden und durch zeitgemäße Formen ersetzen. Die Führung durch die Sammlung der Wiener Moderne zeigt die unterschiedlichen Wege des „Gesamtkünstlers“ Wagner, des „Künstler-Architekten“ Hoffmann und des „Einzelkämpfers“ Loos, dieses Problem zu lösen. Die berühmte Sitzmaschine, Mobiliar aus der k.& k. Hof- und Staatsdruckerei, dem Café Museum und der Österreichischen Postsparkasse sind Eckpunkte dieser Spezialführung. Termin: 18.5.2025 um 11:00 Uhr