Dieses zweite Kapitel der Kollektion Legend of Diamonds macht deutlich, welchen Stellenwert Diamanten in den Kreationen und dem Schmuckdesign der Maison einnehmen und zeigt daru?ber hinaus die Art und Weise, wie diese in den Kollektionen inszeniert wurden. Seit dem ersten Schmuckstu?ck, das Van Cleef & Arpels 1906 verkaufte ein mit Brillanten besetztes Herz bringt dieser Edelstein als Sinnbild der kostbaren Ku?nste sein Funkeln in die verschiedenen Themen der Kollektionen ein, von der Natur bis zur Welt der Couture. Inspiriert vom reichen Erbe der Maison, zeichnen die 82 Stu?cke der Kollektion die kreative Geschichte der Maison nach und interpretieren den unverwechselbaren Stil neu, um verschiedene Epochen und ku?nstlerische Trends widerzuspiegeln.
Auf die Garland-Ornamente der Belle E?poque mit ihren u?ppigen Girlanden und floralen Motive folgte in den 1920er Jahren der Weiße Schmuck des Art de?co, dessen fru?he Phase naturalistisch war. Mit Diamanten in Pave? besetzte Vo?gel schienen im Flug festgehalten zu sein, wa?hrend kostbare Blumenbouquets großzu?gige, funkelnde Blu?tenkronen enthu?llten.
Die Internationale Ausstellung fu?r moderne dekorative und industrielle Kunst im Jahr 1925 markiert eine U?bergangsphase zwischen den beiden Bewegungen. Van Cleef & Arpels bietet neue, abstraktere Entwu?rfe an, darunter die Armba?nder Bandeaux. Diese sind ganz aus Diamanten gefertigt und werden oft u?bereinander am Handgelenk getragen, wobei deren große Flexibilita?t das Savoir-faire der Juweliere jener Zeit unterstreicht. Die Archive und Erbstu?cke jener Jahre inspirierten das Designstudio zur Kreation des Armbands Floraison de Diamants und der Ohrringe Diamond Chandelier, die sich in einen Clip verwandeln lassen.
In den folgenden Jahren wird dieser grafische Stil beibehalten, der von strengen geometrischen Prinzipien und kontrastreichen Farbkombinationen gepra?gt ist. Beeinflusst von der Moderne und dem Japonismus entstehen nun auch abstrakt wirkende Kreationen der Haute Joaillerie, welche die Farben von Schmucksteinen mit dem intensiven Funkeln von Diamanten kombinieren. White Jewelry, Abendschmuck aus Platin und Diamantenpave?, wird in der aktuellen Kollektion neu interpretiert durch die symmetrischen Linien des Colliers Roaring Twenties oder den Ohrringen Chrysler, welche an die Architektur eines der ersten Wolkenkratzer Amerikas erinnern dem Chrysler-Geba?ude.
Ende der 1930er bis Anfang der 1950er Jahre wurden Diamanten zwar seltener und machten volumino?seren Schmuckstu?cken aus Gold Platz, doch sie pra?gten weiterhin den erkennbaren Stil der Maison. Die Internationale Ausstellung fu?r Kunst und Technik im Jahr 1937 wurde von der Welt der Couture beeinflusst. Van Cleef & Arpels stellte das Collier Me?dicis aus, dem heute das Collier Vagues E?tincelantes Tribut zollt. Das Collier Me?dicis, das vom Historismus der Epoche inspiriert war, bestand aus einem Band aus Diamanten in Mystery Set, welches u?ber Reihen von Baguette-Diamanten thront, die mit runden Diamanten akzentuiert sind. Das Halsband der Kreation bildet einen Kragen, der mit einem in einem Anha?nger gefassten Diamanten im Tropfenschliff mu?ndet. In den 1940er Jahren akzentuieren Diamanten das Design und die Reliefs der Stu?cke und spielen mit poliertem oder strukturiertem Gelbgold. Diese leuchtenden Kombinationen inspirierten das Collier Passementerie Pre?cieuse, den Ring Precious Ribbon und das Armband Boogie-Woogie.
Auf die Strenge der 1940er Jahre folgte der Glamour der 1950er Jahre. Es war das goldene Zeitalter des Kinos, in dem White Jewelry, die an die Zeit des Art de?co erinnert, wieder aufkam. Die Juwelen funkelten auf den großen Schwarz-Weiß-Leinwa?nden Hollywoods und waren ein durchschlagender Erfolg beim amerikanischen und europa?ischen Publikum. Ob elegant gewundene Stro?me von Diamanten am Dekollete?, funkelnde Spangen oder pra?chtige Armba?nder: Der Abendschmuck kombinierte den Glanz von Diamanten mit weißem Platin in mal abstrakten, mal figu?rlichen Kompositionen. Außergewo?hnliche zentrale Steine setzten die Kreationen in Szene und sorgten fu?r ein schillerndes Wechselspiel zwischen den verschiedenen Schliffen, insbesondere Brillant, Smaragd und Tropfen. Im Rahmen der Kollektion Legend of Diamonds erinnert das Collier Fabulous Fifties an die Pracht dieses Jahrzehnts.
Mit dem Aufkommen der Hippie-Bewegung in den 1960er Jahren wurde der eher alltagstaugliche Stil der Kollektion La Boutique, die die Maison 1954 lancierte, erweitert. Dieser Schmuck wird durch subtile Linien aus Diamanten oder zartem Pave? hervorgehoben. Ornamentale Steine stehen im Mittelpunkt, zusammen mit natu?rlichen Materialien und Gelbgold, das oft strukturiert gearbeitet ist. Gerilltes, graviertes und geha?mmertes Metall spielt mit dem Licht und enthu?llt seinen Schimmer auf den Kreationen. Der Clip Fe?e Nai?ca fa?ngt diese A?sthetik ein und zeigt eine Fee, welche auf einem goldenen Felsen sitzt. Die verschiedenen Texturen erinnern an die Mineralien, die Van Cleef & Arpels insbesondere fu?r seine Objekte verwendet. Armba?nder bedeckten die Arme, und Halsketten wurden u?ppig miteinander kombiniert und bildeten kostbare Kompositionen, wie das Collier Precious Chantilly.
In den 1970er Jahren werden weiße Diamanten vor allem verwendet, um die Linienfu?hrung der Kreationen zu betonen. Die Stu?cke werden gro?ßer, wie das Collier Maille de Diamants zeigt, dessen breite goldene Spitze an die Ringe einer Brustplatte aus gru?nem Achat erinnert, die 1970 von Van Cleef & Arpels entworfen wurde. Der Between the Finger-Ring, eine echte Ikone der Maison aus den fru?hen 1970er Jahren, schafft eine leuchtende Harmonie zwischen zwei Motiven, welche sich auf der Hand te?te-a?-te?te gegenu?ber befinden. Heute ehrt der Between the Finger-Ring New Rubens diese Tradition.
In den 1980er Jahren tauchte die Haute Joaillerie wieder auf, als außergewo?hnliche Steine zu Ho?chstpreisen auf Auktionen verkauft wurden, bevor sie fu?r spektakula?re Ensembles verwendet wurden.
Die Edelsteine wurden in zarten Fassungen aus Platin, Weiß- oder Gelbgold pra?sentiert, die oft von der Welt der Couture inspiriert waren. Schleifen und Ba?nder schienen das goldene Zeitalter der Haute Couture wieder aufleben zu lassen. Dieser Trend setzte sich in den 2000er Jahren fort, als weiße Diamanten mit farbigen Steinen in figurativen oder stilisierten Kompositionen mit subtilen Farbharmonien kombiniert wurden.
Das Kapitel Legend of Diamonds fu?hrt diese Geschichte fort, indem es den Diamanten in all seinen Facetten zeigt und seine zeitlose Scho?nheit feiert.