Alexander Lukacs †
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Alexander Lukacs †

Es ist wohl die traurigste Botschaft, die ich im heurigen Jahr bringe. Alexander Lukacs, unser Schluss- und Produktionsredakteur, ist überraschend am Mittwoch, dem 29. November 2023 von uns gegangen. Wie ich meine Zeitschriften ohne ihn künftig machen werde, weiß ich nicht. Denn immerhin hat uns Lukacs seit der Ausgabe ExtraDienst 17-18/1996 begleitet.

Blicken wir zurück: Damals berichteten wir davon, dass Hans Dichand in wenigen Wochen sein Buch „Im Vorhof der Macht“ veröffentlichen wird. Dr. Alexandra Föderl-Schmid schrieb damals über die schöne, neue Werbewelt (ja, die war auch bei uns). Und Alexander Lukacs brachte seine erste Geschichte: Sie hieß „Werk-Vertracktes“ Und es ging um kosmetische Korrekturen und Chaos um die Werkverträge von freien Mitarbeitern. Und ein solcher sollte er ein Lebtag lang bleiben. Warum ich Lukacs über all diese Jahrzehnte treu geblieben bin, ebenso wie er uns? Nun, das ganze heißt Wertschätzung.

Denn er hatte eine ganze Reihe von großartigen Qualitäten, die ihn unentbehrlich für unser Haus machten. Zum einen: Er konnte Deutsch. Und zwar so richtig. Zum anderen: Er war ein brillanter Formulierer. Und zum Dritten: Lukacs war hochgebildet und brachte seine intellektuelle Expertise in jedes Thema, das wir mit ihm andiskutierten, ein.

Lukacs war alleinstehend, einsam, und wir waren wohl so etwas wie seine Familie. Zuletzt wohl seine nächsten Bezugspersonen. Seine Freunde im Haus haben ihm geholfen, die depressiven Phasen (die wir doch alle haben) einigermaßen zu überstehen. Eine Übersiedlung von Klosterneuburg nach Wien ist ihm dann wohl nicht gut bekommen.

Und wenn Sie sich nicht genau vorstellen können, was den Mann für den ExtraDienst unentbehrlich gemacht hat, dann will ich Ihnen das kurz erklären. Lukacs hat die Seitenspiegel gemacht. Ein unheimlich kompliziertes, dreidimensionales Organisationsspiel, denn wenn bei bis zu 400 Seiten Heftvolumen alles wohl und richtig aufgebaut sein will, mit einer dramaturgischen Handlung, dann musst du etwas können. Lukacs hat die Schlussredaktion gemacht, Verbesserungen, auf seine alten Tage noch Produzieren gelernt und auch ungezählte Seiten für uns grafisch aufgebaut.

Es ist eine tiefe Lücke, die da in unserem Verlag entstanden ist. Wir werden ihn sehr vermissen.

Ihr

Christian W. Mucha

Unser Foto zeigt Alexander Lukacs, links im roten T-Shirt, im Kreis Anfang Oktober beim Anstoßen auf unser neues Verlagsdomizil.

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