Apropos Weltgesundheitstag: „Tiefkühlkost wird unterschätzt“
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Im Zuge der Pandemie hat die Gesundheit in der öffentlichen Debatte an Stellenwert gewonnen. Einen wesentlichen Bestandteil bildet dabei die Ernährung.

Apropos Weltgesundheitstag: „Tiefkühlkost wird unterschätzt“

Tiefkühlkost und Fertignahrung haben generell nicht den allerbesten Ruf. Essfertig verpackte Lebensmittel gelten oftmals als potentiell gesundheitsgefährdend. Auch die Tiefkühlabteilung im Supermarkt wird von vielen gesundheitsbewussten Verbrauchern gemieden, denn die meisten verbinden Tiefkühlkost eher mit Pizza und Chicken Nuggets als mit Vitaminen und Mineralien. Gesundes Essen, so auch in Österreich die landläufige Meinung, ist eher an der Frischetheke zu finden. Diese Sichtweise wurde allerdings bereits 2016 in einer Studie[1] von Wissenschaftlern der University of California widerlegt: Diese kam zum Ergebnis, dass es in Bezug auf den Nährstoffgehalt keinen großen Unterschied zwischen tiefgekühltem und frischem Obst sowie Gemüse gibt. Aus den heimischen Küchen ist Tiefkühlkost jedenfalls nicht mehr wegzudenken: 2018, knapp 80 Jahren nach dem Import der ersten Produkte und Tiefkühltruhen aus den USA nach Österreich, erwarben 97 Prozent aller österreichischen Haushalte Tiefkühlprodukte[2]. Aktuell beschert die Coronakrise ein zusätzliches Hoch: 2020 kaufte jeder Haushalt im Schnitt 25 Kilogramm Tiefkühlprodukte, um 3 Kilo mehr als 2019 und so viel wie nie zuvor[3].

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Frisches Gemüse verliert schnell Vitamine

Als Geschäftsführer des Food Start-ups Wholey, mit Sitz in Berlin, beschäftigt sich Alexander Stahr seit Jahren tagtäglich mit der Herausforderung dem Wunsch der Konsumenten nach einem zeitunabhängigen, einfachen Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln. „Aus mehreren Gründen haben wir uns dazu entschieden, für unsere Smoothie Bowls, die wir in Österreich über die Supermarktkette Spar vertreiben, ein modernes Verfahren des Tiefkühlens einzusetzen, das Schockfrosten.“ Die Lebensmittel werden auf dem höchsten Reifegrad geerntet und innerhalb weniger Minuten auf minus 18 Grad Celsius abgekühlt, wodurch deren innere Zellstruktur intakt bleibt. Die enthaltenen Nährstoffe – etwa Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe – bleiben dadurch auch nach monatelanger Lagerung weitestgehend erhalten, wodurch sie unabhängig der Saisonalität immer „erntefrisch“ genossen werden können. Mit ein wenig Wasser im Mixer gemischt, ist die Bowl-Base innerhalb weniger Minuten genussfertig. Stahr ergänzt: „Was die meisten Menschen nicht wissen ist, dass tiefgefrorenes Gemüse und Obst in der Regel sogar mehr Nährstoffe enthält als Varianten in Gläsern, Dosen aber auch frische Artikel, die einige Tage im Kühlschrank gelagert werden. Denn durch Licht und Wärme sinkt der Nährstoffgehalt in frischem Gemüse und Obst mit der Zeit deutlich ab. Zum Beispiel verlieren Erbsen innerhalb von nur zwei Tagen im Kühlschrank über 40 Prozent an Vitamin C, bei Blattspinat sind es sogar 80 Prozent. Tiefkühlkost wird in vielerlei Hinsicht immer noch unterschätzt.“

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Lebensmittelverschwendung entgegenwirken

Argumente, die für das Schockfrost-Verfahren sprechen, sind für Wholey nicht nur der Geschmack und der Verzicht auf künstliche Zusätze wie Konservierungsstoffe, sondern auch der nachhaltige Aspekt. So werden tiefgekühlte Lebensmittel aufgrund ihrer längeren Haltbarkeit 6-mal weniger häufig weggeworfen als frische Produkte, was der Lebensmittelverschwendung entgegenwirkt – zu diesem Schluss kommt zumindest eine Studie der BOKU Wien[1]. „Was wir essen, beeinflusst unsere Umwelt und unsere Gesellschaft. Jedes Unternehmen im Food-Bereich sollte sich dessen bewusst sein“, ist Stahr überzeugt. Dadurch, dass alle Wholey-Produkte zu 100 Prozent biologisch und vegan sind, wird der ökologische Fußabdruck einmal mehr reduziert. Um den optimalen Nährstoffgehalt zu bieten, wird bereits in der Produktentwicklung in enger Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftlern gearbeitet.  Beispielsweise enthält die meerblaue Ocean Bowl nicht nur Banane, Zucchini, Ananas und Datteln, sondern auch Superfoods wie die Spirulina-Alge, die Açaí-Beere oder Drachenfrucht, die im herkömmlichen Handel nur schwer erhältlich sind. „Die Schockfrostung ermöglicht uns, das ganze Jahr über Saison zu haben. Zudem sind frische Produkte oft teurer als ihre Tiefkühlvariante, insbesondere wenn sie außerhalb der Saison gekauft werden. Der Grund liegt zumeist darin, dass die Produkte in Voraus produziert werden, daher sind sie saisonunabhängig immer gleich teuer“, so Wholey-Gründer Stahr abschließend.

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[1] Cash (2019): https://www.cash.at/industrie/interviews/der-iglo-chef-im-interview-kaepn-felix-19470

[1] University of California (2016): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25526594/

[2] retailREPORT (2018): https://retailreport.at/tiefkuehlkost-iglo-tk-markt

[3] Iglo (2021): https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210303_OTS0019/6-maerz-tag-der-tiefkuehlkost-tk-produkte-waren-2020-so-stark-gefragt-wie-noch-nie-bild

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26. 3. 2021 / gab
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