Chanel, Virginie Viard
Aus der rechten Hand wurde der kreative Kopf: 2019, nach dem Tod von Karl Lagerfeld, der ab 1983 als Chefdesigner fungierte, übernahm Virginie Viard das Ruder beim französischen Modekonzern Chanel. Die französische Modedesignerin stammt aus einer Familie von Seidenproduzenten. Sie studierte an einer Modeschule und arbeitete nach ihrer Ausbildung als Kostümbildnerin für Theater und Film. Über 30 Jahre arbeiteten Lagerfeld und Viard eng zusammen. Ihre ersten eigenen Kollektionen lassen schon erahnen, wohin die Reise geht: Nämlich zurück. Zur einzigen Frau vor ihr: Viard setzt auf reduzierte Tragbarkeit und huldigt so der frühen Coco Chanel, die selbst in lauten Zeiten souveräne Stille bevorzugte. Viard setzt das Erbe von Coco Chanel und Karl Lagerfeld mit französischen Klassikern wie schwarzen Borsalinos fort mit ihren ganz eigenen Mitteln.
Louis Vuitton, Nicolas Ghesquière
2013 entschied sich Louis Vuitton für Nicolas Ghesquière und umgekehrt. Der französische Modeschöpfer ist für eine konzeptuelle Mode bekannt und fand bereits mit 15 Jahren Einstieg in die Modebranche. Nach seinem Schulabschluss begann er als Designassistent für Jean Paul Gaultier zu arbeiten. Ab 1997 war Ghesquière 15 Jahre als Creative Director bei Balenciaga tätig, bevor er Nachfolger von Marc Jacobs, Paul Helbers und Kim Jones bei Louis Vuitton wurde. Hier arbeitet er nun an der Seite von Virgil Abloh (Herrenkollektion) und Johnny Coca (Lederwaren und Accessoires). Das französische Luxuswaren-Unternehmen bringt seit 1854 einzigartige Designs auf die Welt, die Innovation mit Stil verbinden. Heute bleibt das Haus dem Geist seines Gründers Louis Vuitton treu, der durch Gepäck, Taschen und Accessoires eine echte Kunst des Reisens erfand. Seitdem hat das Label im Laufe der Jahre seine Türen für Architekten, Künstler und Designer geöffnet und kreiert heute auch Kleidung, Schuhe, Accessoires, Uhren, Schmuck und Düfte.
Versace, Donatella Versace
Donatella Versace gehört wohl zu den bekanntesten Namen der Fashionwelt. Die 65-jährige Italienerin gehört zu den ganz Großen der Branche und ist ein tolles Beispiel für echte Frauenpower. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit 1997 Chef-Designerin bei Versace und begeistert seitdem mit ihren eindrucksvollen Ideen. Das italienische Modeunternehmen Versace wurde 1978 von ihrem älteren Bruder, Gianni Versace, in Mailand gegründet. Als er jedoch vor seinem Anwesen in Miami Beach erschossen wurde, übernahm Nesthäkchen Donatella seinen Platz. Neben dem unglaublichen Verlust, den sie zu verkraften hatte, musste sie nun dem Erbe ihres Bruders gerecht werden. Der Druck war groß. Anfangs wurde die Übernahme des Chefsessels in der Modewelt belächelt, ihre ersten Entwürfe kritisiert bis sich herausstellte, wie talentiert sie tatsächlich ist. So machte sie das Modehaus schließlich größer als jemals zuvor. Versaces Designs galten schon von Beginn an als opulent und gewagt. Das Markenzeichen ein stilisierter Medusa-Kopf ziert viele der Luxus-Teile, wie Bekleidung, Accessoires und Parfums. Donatella schaffte es, den unkonventionellen, schrillen Grundstil des Labels zu wahren und trotzdem ihre eigenen Ideen einzubringen. Nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften arbeitete Donatella lange zuvor schon an der Seite ihres großen Bruders und wollte sich mit ihren PR-Kenntnissen in die Firma einbringen. Gianni sah in ihr jedoch eher eine Muse und eine Inspiration als eine Partnerin. Erst nach seinem Tod zeigte sich, welche Fähigkeiten in Donatella stecken. Ihr Solodebüt folgte mit der Vorführung der Frühjahrskollektion der Hauptlinie 1998, für die sie ihre erste Haute-Couture-Modenschau veranstaltete. Zurzeit kontrolliert Donatella die Produktionen und leitet die Modenschauen des Labels. Um ihre Marke weiterhin weltweit bekannter zu machen, bekleidet sie persönlich prominente Größen wie Eric Clapton, Jennifer Lopez und Lady Gaga.
Von Ekaterina Mucha
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