Beide sind im Gemeindebau im 19. Bezirk aufgewachsen: Der eine in der Döblinger Hauptstraße, der andere in der Grinzinger Straße. Schulkollegen. „Spezln“ seit der Kindheit. Beide wollten da raus. Der eine ein begnadeter Zeichner, kreativ. Der andere eine Leseratte mit Schreiberambitionen. Der eine träumte vom Journalismus und seinem eigenen Verlag. Den er gründete. Der andere zeichnete Cartoons für den frischgebackenen Verleger, die im Café Hawelka entstanden. Honorar: ein paar Zerquetschte plus Kaffee und Kuchen. Bestenfalls.
Dann ging der eine nach Amerika. Und dort machte Fredi Brodmann Karriere. Erst als begabter und begehrter Cartoonist, dann als Designer von Uhren. Heute ist er einer der New Yorker Top-Designer von Citizen-Uhren. Der andere machte in Österreich Karriere und ist heute einer der bekanntesten heimischen Medienmacher. Beide haben es wohl geschafft…
Nach 40 Jahren trafen sie einander jetzt erstmals wieder. Was für eine Geschichte. Die beiden hatten viel zu erzählen. Etwa wie Designer Fredi Brodmann aus der Wiener Elektrouhr aus dem Jahr 1907 eine Armbanduhr entwickelte, die der spannendste Erfolg seines Lebens wurde. Stichwort: Wiener Würfeluhr. Und der andere konnte erzählen, wie man unverschämt reich und berühmt wird. Bei der Vernissage in Mauer, im Kunstraum Dr. David, wo Brodmann seine Cartoons dieser Tage ausstellt. Es wird wohl nicht das letzte Treffen sein…