Schichtweise schön

Schichtweise schön

Pflegendes Peeling, straffendes Augenserum, reichhaltiges Gesichtsöl, Anti-Aging-Drops – schrittweise aufgetragen. Die Rede ist von Skin Layering, dem Schichten von Pflegeprodukten. Doch einfach wild drauf los kombinieren, ist nicht das Ziel dieses aus Asien stammenden Schönheitsrituals. Denn manche Inhaltsstoffe können sich beim Layering in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen und sogar wirkungslos werden.

In einer nachhaltigen Skin Routine gehören unterschiedliche Hautbedürfnisse erfüllt. Damit die vielfältigen Texturen und Pflegeformeln ihre Wirkung gut entfalten können, sollte man zwei Dinge beachten. Zum einen müssen die Produkte zum Hauttyp passen, zum anderen kommt es auf eine schlaue Reihenfolge an.

Schichtweise nach der TRT-Regel

Es geht also darum, welche Wirkstoffe als erstes aufgetragen werden und welche zuletzt. Die sogenannte TRT-Regel erklärt dieses Schema:

Step 1 Toning: zu Beginn wird die Haut mit einem Reinigungsgel und/oder Gesichtswasser (Toner) gereinigt und auf die nachfolgende Pflege vorbereitet.
Step 2 Regeneration: Nun werden die weniger reichhaltigen, feuchtigkeitsspendenden Produkte aufgetragen. Wichtig dabei: Sie müssen zum individuellen Hautbedürfnis passen. Geeignete Produkte: Gesichts- und Augenseren, die die Haut befeuchten und erfrischen oder Peelings und Masken.
Step 3 Tuning: Das Layering endet mit den reichhaltigeren Pflegeprodukten wie Tages- oder Nachtcremes, Gesichtsölen oder Overnight Masken.

© skinbeauty

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Pilling-Effekt bei falscher Reihenfolge

Jeder Inhaltsstoff hat seine eigenen Voraussetzungen, um optimal zu wirken. Sicher haben Sie schon mal erlebt, dass sich beim Auftragen einer Creme plötzlich kleine Krümel und Röllchen bilden. „Der Grund für diesen „Pilling-Effekt“ ist häufig eine unausgeglichene Formel oder die falsche Reihenfolge beim Auftragen von Pflegeprodukten“, weiß Sigrun Frohner, Gründerin des Wiener Kosmetikunternehmens Skinbeauty Products. Auch das Zusammentreffen von fettlöslichen und wasserlöslichen Wirkstoffen kann eine Rolle spielen, wenn sich die Gesichtscreme auf einmal „abwuzelt“. Deshalb spielt Zeit beim Layering eine wichtige Rolle. Zwischen den einzelnen Produkten sollte man 30-60 Sekunden warten, bis sie schön eingezogen sind.

Synergie-Effekte nützen

„Gute Kombinationen in der Kosmetik sind stabiles Vitamin C mit Hyaluronsäure oder Koffein zur Straffung und für ein gesundes frisches Hautbild“, erklärt der Biologe Mag. Stefan Schrofner aus Salzburg, der Kosmetikprodukte für Klein – und Mittelbetriebe herstellt und zertifiziert. „Zur Fältchenglättung lassen sich die Synergien von Hyaluronsäure mit Spilanthox (Parakresse-Extrakt) nützen“. Neigt die Haut zu Irritationen, Rötungen oder Akne, ist die Mischung von antientzündlichen Substanzen wie Weihrauch, Azelainsäure auf Aloe Vera-Basis oder natürlichem Hanf – oder Himbeersamenöl ein Tipp.

 

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Nicht immer verträglich: Vitamin A und Fruchtsäuren

Einen reinigenden Effekt hat zum Beispiel die Kombination von Fruchtsäuren (AHA) und Salicylsäure (BHA). Vor allem unreine, und sogar vernarbte Haut profitiert von diesen chemischen Peelings, und auch in der Anti-Aging-Pflege haben die beiden Wirkstoffe einen wichtigen Platz.
Von einer gemeinsamen Anwendung mit Retinol (Vitamin A) wird hingegen abgeraten. Denn durch das chemische Peeling wird der pH-Wert der Haut auf 3-4 gesenkt (normaler ph-Wert 5,5-6). Das wiederum hindert das Retinol daran, seine regenerierende Jungbrunnen-Eigenschaft zu entfalten. Mittlerweile gibt es zu dieser Theorie zwar auch Gegenstimmen, fest steht aber: Empfindliche Hauttypen sollten von einer Kombination AHA/BHA mit Retinol absehen.

Kein Dreamteam: AHA und Vitamin C

Beide Wirkstoffe können etwas: Fruchtsäuren, wie z.B. Milch,- Apfel,- oder Weinsäure, auch als AHA-Komplex zusammengefasst, werden gerne in chemischen Peelings eingesetzt, weil sich dadurch abgestorbene Hautschüppchen leichter lösen. Außerdem wird die Kollagenbildung angeregt, was für ein straffes Hautbild sorgt. Vitamin C hat ebenfalls einen leicht exfolierenden Effekt und hellt die Haut auf, indem es die Melanin-Produktion reduziert. Gemeinsam aufgetragen verändert die Fruchtsäure allerdings den pH-Wert der Vitamin C-Produkte, was zu Austrocknung und Irritationen der Haut führen kann.
Unkomplizierte Hauttypen (normale Haut) können sich problemlos an die TRT-Regel halten. Sobald auch die letzte Pflegeschicht eingezogen ist, können auch Foundations, Concealer oder sogenannte BB-Creams aufgetragen werden. Ganz wichtig ist natürlich eine ausgiebige Reinigung vor dem Schlafengehen.

Skinbeauty’s Tipp für Skin Layering bei unreiner Haut

Die Texturen sollten generell öl-frei und regulierend wirken, um die Talgproduktion nicht zu motivieren.

Step 1: Für die Reinigung eigenen sich milde Waschgels und Toner z.B. mit porenverfeinerndem Hamamelis – oder Salbeiextrakt, Salicylsäure oder Teebaumöl, das Entzündungen stoppt.
Step 2: Eher leichte, feuchtigkeits-spendende Seren statt reichhaltiger Gesichtsöle verwenden. Auch Tonerde-Masken, chemische Peelings oder Seren zur Porenverfeinerung sind zu empfehlen. Allerdings nicht öfter als einmal pro Woche.
Step 3: Leichte Konsistenzen in Form von Cremes oder Overnight Masken machen den Abschluss. Nicht komedogene Öle, die die Poren nicht verstopfen wie z.B. Hanf, – Traubenkern- oder Sonnenblumenöl wirken auch bei unreiner Haut regenerierend über Nacht.

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Skinbeauty’s Tipp für Skin Layering bei trockener und reifer Haut

Trockene Haut braucht grundsätzlich viel Feuchtigkeit und Wirkstoffe, die tief in die Haut eindringen und sie geschmeidig halten. Natürliche Pflanzenöle sind eine Wohltat für trockenen Hauttypen.
Step 1: Zur Reinigung empfehlen wir cremige oder milchige Texturen und alkoholfreie Tonics.
Step 2: Gesichts- und Augenseren mit Hyaluronsäure, Aloe Vera oder Koffein – am besten liposomal verkapselt – füllen die Feuchtigkeitsspeicher der Haut wieder auf und machen sie prall.
Step 3 : Eine reichhaltige Tages-/Nachtpflege, Gesichts-Öle mit Mandel,-Kokos – oder Wildrosenöl aber auch Overnight-Masken geben der Haut lang anhaltende Pflege.

Das Ziel von Skin Layering ist nicht, den gleichen Wirkstoff zwei bis dreimal aufzutragen. Es geht vielmehr um ein Skincare Ritual, bei dem sich ausgewählte Pflegeprodukte mit unterschiedlicher Wirkung sinnvoll ergänzen. So kann die Pflegeroutine nämlich viel besser an die individuellen Hautbedürfnisse angepasst werden, zum Bespiel bei Mischhaut, reifer Haut oder in verschiedenen Jahreszeiten. „Man sollte für ein effizientes Skin Layering nicht wahllos zu irgendwelchen kosmetischen All-in-One-Formulierungen greifen“, meint Skinbeauty-Chefin Sigrun Frohner. „Oft ist ein bestimmtes Kosmetikwissen hilfreich oder man lässt sich dazu beraten“.
Außerdem befürwortet die Wiener Unternehmerin den minimalistischen Trend im Pflegekonzept. Besser ein Serum oder eine Creme mit weniger aufeinander abgestimmten Wirkstoffen als die sogenannten „Alleskönner“, die von jedem ein bisschen etwas bieten. Die Haut könnte auf ein Zuviel an Wirkstoffen mit Trockenheit, Unreinheiten oder Irritationen reagieren.

 

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Me-Time-Ritual mit asiatischen Wurzeln

Gerade bei der Morgenroutine mögen es viele schnell und praktisch. 3-in-1-Produkte sind da oft verlockend. Der aus Asien stammende Trend des Skin Layering bedeutet genau das Gegenteil. Dort werden in einem aufwändigen Prozedere bis zu 10 Pflegeprodukte nacheinander und in einer bestimmten Reihenfolge aufgetragen, um ideal auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Haut eingehen zu können. Wie bei den meisten fernöstlichen Beauty-Ritualen nimmt man sich dafür Zeit, um sich bewusst etwas Gutes zu tun.

Außerdem gilt:
– Flüssige Seren vor gelartigen
– Leichte Fluids vor Ölen und reichhaltigen Masken und Cremes
– Abstand zwischen den einzelnen Pflegeprodukten: 30-60 Sekunden
Sigrun Frohner: „Gerade bei empfindlichen Hauttypen ist weniger besser als mehr. Es ist sinnvoll, ein Produkt mit weniger, aufeinander abgestimmten Wirkstoffen zu benutzen als die sogenannten Alleskönner“.

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