Eine hochkarätige Gästeschar von Rudolf Brenner (philoro) verfolgte eine Inszenierung von Hans Neuenfels von Mozarts Werk. Als präzise im Sinne des Komponisten angekündigt, ernteten die teils gewagten Passagen des Stücks am Ende wütende Buhrufe des (bekannt überkritischen) Staatsopernpublikums. Aber schön der Reihe nach: um 17.00 gab es eine Führung für uns durch die Oper (Maskenpflicht) sehr professionell angelegt und abgewickelt. Danach ein drei-Sterne Dinner von Gerstner mit einem Schokokuchen als Abschluss. Der mit feinen Goldstücken garniert war.
Am Stück selbst schieden sich dann die Geister: Ein karges Bühnenbild, unspektakuläre Kostüme (wo blieben da bloß die mozartsche Lebensfreude und die Farbenpracht) und ein unterirdisch schwacher Osmin (Goran Juric) brachten das verwöhnte Staasopernpublikum in Rage. Weitere Aufreger: Warum man Nickel beim Schlussauftritt mit Aschenbecher und Zigarette auf die Bühne setzte, (politisch voll unkorrekt einfach nur pure Provokation), wieso man bei vorbildlichen Frauen aus England just auf Miss Marple und Winston Churchill kam (in einem Mozart-Stück(???) die wollten wohl lustig sein) erschloss sich mir nicht wirklich auch die Textproduzenten des digitalen Reader auf den Plätzen sollten besser lektorieren. Damit Stellen wie ach Konstanze, könnt ichs wagen, die augen aufzuschlagen nicht zu dem angezeigten Text die Augen auszuschlagen und damit zu peinlichen Patzern verkommen.
Christian W. Mucha